Internet-Portale von Kommunen sollten eine Möglichkeit für Beschwerden und Hinweise von Bürger/innen auf mangelhafte und beschädigte Infrastruktur von Gehwegen, ungenügende Instandhaltung sowie Gesetzes- und Ordnungswidrigkeiten wie z.B. ungenehmigte Sondernutzungen, ungesicherte Baustellen etc. bieten.

Es handelt sich dabei um eine Form der Bürgerbeteiligung mit der die zuständige Behörde direkten Kontakt zur Bevölkerung erhält. Per Internet-Formular können die Kommunikationswege erheblich vereinfacht, bessere Zugänglichkeiten geschaffen und eindeutige Zuständigkeiten aufgeführt werden.

Das bedeutet vor allem für die Kommune Entlastung bei der Informationserhebung. Die „automatisierten“ Verfahren mit Vorlagen sparen auf Dauer Aufwand und Arbeitszeit. Außerdem schafft diese Form des eGovernments Prozesse mehr Transparenz.

Merkmale einer guten Meldeplattform

Im besten Fall sind die Beanstandungen verortet und öffentlich einsehbar, um Wiederholungs-Meldungen durch andere BürgerInnen und damit verbundenen Arbeitsaufwand zu minimieren. Je mehr zielgerichtete Fakten aufgenommen werden können, desto schneller und effektiver gestaltet sich die Bearbeitung. Für die BürgerInnen gilt Ähnliches: je objektiver und genauer sie Probleme melden können, desto erfolgreicher ist ihre Beschwerde. Folgende Kriterien machen eine gute Meldeplattform aus:

  • Die Meldeplattform ist auf der Kreis-, Stadt- oder Gemeindeseite sofort zu finden.
  • Die Menüführung ist übersichtlich; AnfängerInnen finden eine Anleitung mit Beispielen und Bildern.
  • Die zu meldenden Störungen sind kategorisiert: Schäden, Vandalismus, Verunreinigungen, Hindernisse etc. Es ist aber auch möglich, eigenen Text einzutragen und Fotobeweise anzufügen.
  • Der Ort des Problems kann als Adresse, Kartenmarkierung oder mittels GPS-Daten angegeben werden.
  • Wer bei einer Mängelmeldung seine Kontaktdaten eingibt, bekommt eine persönliche E-Mail über die Beseitigung der Störung. Ist der „Vorgang“ abgeschlossen, werden die Daten wieder gelöscht.
  • Jeder Eintrag wird veröffentlicht, um Doppelmeldungen zu vermeiden. Datum und Uhrzeit wird vermerkt und der Bearbeitungsstand angezeigt, z. B. in Form einer Ampel.
  • Die Plattform hat eine Suchfunktion: nach Standorten oder der Art der Störung.
  • Auch diese Seite ist natürlich barrierefrei, das heißt in leichter Sprache verfasst und übersichtlich dargestellt.
  • Wer Verständnis- oder Nachfragen hat, findet hier auch eine Service-Nummer. Für schnelle Meldungen von unterwegs gibt es auch eine Smartphone-App.

Beispiele für Meldeplattformen:

Maerker Brandenburg

Zusammengefasst:
Bearbeitungsstatus, Suchfunktion, öffentlich einsichtbar, Weiterleitung an entsprechende Stellen, Prüfung vor Veröffentlichung, App,

Trier Mitgestalten

Zusammengefasst:
Bearbeitungsstatus, Suchfunktion, öffentlich einsichtbar, Weiterleitung an entsprechende Stellen, Verortung, verschiedene Darstellungen

Stuttgart Beteiligungsportal

Zusammengefasst:
Angabe von Störungen, Ideen und Fragen, Verortung, standardisierte Beschreibung

Karlsruhe KA-Feedback

Zusammengefasst: Bearbeitungsstatus, Suchfunktion, öffentlich einsehbar, Weiterleitung an entsprechende Stellen, Prüfung vor Veröffentlichung, Verortung, App, Foto.

Gießen Mängelmelder

Zusammengefasst:
Verortung, Veröffentlichung, Bearbeitungsstatus, Suchfunktion, Foto